Bewegung und Ernährung

Sport und Bewegung

„Wer rastet, der rostet“ – gerade für Patienten mit Morbus Bechterew ist es wichtig, körperlich aktiv zu bleiben. Sport und viel Bewegung im Alltag sind die beste Möglichkeit, die Kondition zu steigern, den Kreislauf zu stabilisieren und die Atemkapazität zu verbessern. Gehen Sie viel zu Fuß. Fahren Sie Rad. Das  trägt dazu bei, dass die Schmerzen weniger stark wahrgenommen werden und der Bedarf an Schmerzmitteln abnimmt. Bewegung wirkt zudem antidepressiv, stärkt das Selbstwertgefühl und die Stresstoleranz. Vergessen Sie aber darüber nicht die krankheitsspezifischen Bewegungsübungen, Sport ist dafür kein Ersatz!

Nordic Walking und Wandern (mit Teleskopstöcken), Radfahren (mit hohem Lenker und nach vorn gekipptem, weich gefedertem Sattel), Rudern oder autogenes Training sind nur einige Beispiele, die für Menschen mit Morbus Bechterew hervorragend geeignet sind. Besonders wertvoll sind Schwimmen und Skilanglauf, da dabei alle Muskeln und Gelenke beansprucht werden, ohne dass große Erschütterungen auftreten. Beim Schwimmen kann es notwendig sein, sich aufs Rückenschwimmen oder Schnorcheln zu beschränken, um den Hals nicht zu überstrecken. Unter den Ballspielen werden Volleyball und Prellball bevorzugt, bei denen man sich strecken muss. In vielen DVMB-Gruppen gibt es eigene Volleyball- oder Prellball-Gruppen.

Achten Sie darauf, durch die richtige Ausrüstung und umsichtiges Verhalten Unfällen vorzubeugen, denn je steifer Sie sind, desto fataler können die Folgen sein. In der DVMB liegt dazu schon viel Erfahrung vor. Ihr Therapeut, Ihre Mitpatienten in der Gruppe und die DVMB-Geschäftsstelle beraten Sie gerne.

Ernährung

Durch eine bewusste Ernährung und eine gezielte Auswahl von Lebensmitteln können Sie einen positiven Einfluss auf den Verlauf Ihrer Erkrankung nehmen und Ihr Wohlbefinden unterstützen. Basis dafür ist eine abwechslungsreiche und vollwertige Kost mit vielen frischen, unverarbeiteten Zutaten und einem hohen pflanzlichen Anteil. Pflanzliche Nahrung enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe, denen eine entzündungshemmende Wirkung zugesprochen wird. Umgekehrt kann ein übermäßiger Verzehr tierischer Fette, besonders verarbeitetes, rotes Fleisch, die Bildung entzündungsfördernder Stoffe im Körper begünstigen. Eine Ausnahme ist Fisch, die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind für die Bildung entzündungshemmender Stoffe im Körper notwendig. 

Eindeutig erwiesen ist, dass Rauchen sowohl das Entstehen eines Morbus Bechterew fördert als auch verschlimmern kann. Auch Übergewicht spielt eine Rolle, denn Menschen mit Übergewicht haben allein durch ihr Mehr an Gewicht mehr Beschwerden.

Empfohlen wird bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie dem Morbus Bechterew:

  • die Beschränkung des Fleischkonsums, um die Aufnahme von entzündungsvermittelnder Arachidonsäure zu verringern,
  • 2 bis 3 Fisch- oder Soja-Gerichte pro Woche,
  • Kaltgepresste, pflanzliche Öle statt tierischer Fette,
  • täglich (fettreduzierte) Milchprodukte,
  • ausreichend Vitamine und Antioxidantien (Vitamin E),
  • wenig Alkohol, kein Nikotin, und
  • viel Bewegung an der frischen Luft (Vitamin D).