Krankheitsverlauf und Prognose
Morbus Bechterew verläuft bei jedem Patienten anders. Das Spektrum reicht von so mild, dass die Erkrankung mit keiner starken Symptomatik verbunden ist und viele Patienten daher unwissentlich erkranken, bis zu einem hochaggressiven Verlauf, bei dem es schon in jungen Jahren zu irreversiblen und irreparablen Versteifungen und Verknöcherungen kommen kann.
Auch die Beschwerden variieren stark: Sie beschränken sich bei manchen Betroffenen auf die Wirbelsäule, wobei entweder schubweise Entzündungsschmerzen oder eine sich stetig fortschreitende Wirbelsäulenversteifung vordergründig ist. In bestimmten Fällen können Gelenke der Gliedmaßen, innere Organe, der Darm oder das Auge mitbetroffen sein (siehe auch Begleiterkrankungen).
Schwere und Ausmaß der Erkrankung lassen sich durch eine gezielte Therapie und eigenes Verhalten entscheidend beeinflussen.
Ein typischer Krankheitsverlauf bei einem Morbus Bechterew sieht so aus:
- Beginn der Erkrankung zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr
- vorübergehende Verschlimmerungen (Entzündungs-"Schübe“) und Besserungen
- fortschreitende Versteifung und Verformung der Wirbelsäule
- einmaliges oder wiederholtes Auftreten einer Iritis (Regenbogenhautentzündung) im Auge bei etwa 40 Prozent der Patienten
Ein früher Krankheitsbeginn vor dem 16. Lebensjahr scheint schwere Verläufe zu begünstigen. Eine Umfrage unter den Patientenmitgliedern der DVMB ergab aber, dass sich dadurch lediglich die geringe Wahrscheinlichkeit einer späteres Hüftgelenkoperation etwas erhöht. Ob Gelenke der Gliedmaßen betroffen sind, zeigt sich frühzeitig im Krankheitsverlauf.